… soll den Bauch draußen lassen. So war es zu Martin Krpan’s Zeiten und vielleicht ist es noch heute so. Braucht aber nicht zu sein, eigentlich stimmt es überhaupt nicht, falls man an die Sache irgendwie anders herangeht. Man reist mit dem Wohnmobil, in der niedrigen Saison, wählt einen Stellplatz mit vernünftigem Preis, die meiste Kost, die man braucht, bringt man dagegen sowie so mit. Das Ergebnis lässt sich sehen – mehrtätiger Ausflug mit dem Wohnmobil. Trotzt Temperaturen unter Gefrierpunkt ist es im Wohnmobil angenehm warm.
Am Donnerstag machten wir uns auf den Weg. Der Beginn des Ausflugs war zwar für Freitagmorgen geplant, doch weil unser Wohnmobil direkt unter dem Fenster geparkt ist, konnten wir es einfach nicht abwarten. Wir entschieden uns einfach los zu fahren und irgendwo auf dem Weg zu übernachten. Wir übernachten in Maribor, und zwar auf der Bushaltestelle. Es handelt sich zwar nicht um den schönsten Stellplatz, doch wir waren vollkommen zufrieden. Das Wetter war schön, sonnig, deswegen machten wir einen Kreis am Ufer der Drau und durch das Stadtzentrum. Es war recht toll, denn wir besuchten diesen Teil zum ersten Mal. Die Sonne, Schwäne, berühmte Weinrebe und der Glühwein im Zentrum machten uns zufrieden. Wir erwachten am kalten Morgen und brauchten etwas Zeit, die Scheiben aufzutauen und sich Richtung Wien zu begeben.
Das Ziel war der Stellplatz Reisemobil, welchen ich natürlich vorläufig reservierte, was auch vollkommen richtig war. Es stellte sich heraus, dass er trotz der Winterzeit praktisch belegt war. Die Homepage lautet http://www.reisemobilstellplatz-wien.at/, Koordinaten GPS: 48°08'13" N 16°18'57" E. Wir kamen nach dem Mittagessen und alles war so, wie ich es erwartete. Der Stellplatz ist schön ordentlich, der Sanitärblock sehr sauber und warm, die Angestellten sehr freundlich. Die Haltestelle der Untergrundbahn ist etwa 300m entfernt, dort waren wir angenehm überrascht, denn es gibt hier Anweisungen auch in slowenischer Sprache. Schön.
Natürlich rannten wir gleich Richtung Zentrum los, das festlich geschmückt und in der Vorneujahrsstimmung war. Dementsprechend war auch die Anzahl der Touristen. Alles war ideal, bis auf den eiskalten Wind, der auf den Straßen herrschte. Wir legten einen großen Teil des Zentrums zurück und natürlich gingen wir auch nicht einfach an den Prater vorbei, wo wir das Wachsfigurenmuseum Madame Tussauds entdeckten. Wir lernten so manche berühmte Person kennen, zwar leider nur aus Wachs, jedoch immerhin… Das einzige, worauf man Acht geben musste war die Tatsache, dass man irgendwelche unbekannte Person etwas beobachten musste, ob sie sich bewegt oder nicht. Falls doch, was sie dennoch keine Wachsfigur.
So nebenbei, das Wort Prater stammt aus dem lateinischen Wort »pratum«, was die Weide bedeutet. Die Anfänge des Praters reichen in das Jahr 1766, als ihn der Kaiser Joseph II zur allgemeinen Benutzung freigab. Im Jahr 1897 stellten sie das Riesenrad – das große Rad wurde zu einer der grundlegenden Sehenswürdigkeiten von Wien. Natürlich machten wir eine Runde mit diesem Rad, das bei Nacht schön beleuchtet ist. Im Rahmen des Praters gibt es auch das Karussell, das ansonsten nichts Besonderes wäre, falls es die Mutigen nicht in 90 m Höhe heben würde. Das ist nicht wenig, falls jemand sich aber noch bei einer Temperatur von -2 Grad auf das Karussell traut, hat derjenige aber recht viel Courage. In unserer Familie gibt es zwei weibliche Familienmitglieder, die sich eine Ventilation auf 90 m Höhe wünschten.
Nach dem Drehen wussten sie nicht, ob sie die Fahrt genossen oder doch mehr gefroren haben. Angeblich lohnte es sich. Die Töchter gingen ins Geisterhaus und laut deren Gesichtsausdruck muss es hier außerordentlich grusselig vorgehen.
Ganz besonders erwähnen möchte ich das Haus des Meeres, das gleichzeitig ein Aquarium, Terrarium und der Zoo ist.
Das Haus des Meeres befindet sich im ehemaligen Flugabwehrturm aus dem zweiten Weltkrieg. In 11 Geschossen kann man 10 Tausend Tiere wie Fische, Rochen, Affen, Krokodile, Echsen, Schlangen, … besichtigen. Das größte Aquarium Österreichs hat eine halbe Million Liter Volumen. In jedem Geschoss hatten wir sichtlich genossen und die Tiere bewundert, einige über das Glas, einige dagegen zum Greifen nah. Wirklich sehenswert. So nebenbei, dort entschieden wir uns zu Hause wieder ein Aquarium zu haben. Das vorige hatte seine Seele ausgehaucht bzw. das Wasser, deswegen waren wir einige Zeitlang ohne das Aquarium.
Am Ende des dritten Tages in Wien überprüften wir die Wettervorhersage und stellten fest, dass sich der Schnee viel schneller nähert als versprochen, deshalb packten wir schnell unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Heimweg. In letzter Sekunde, denn es begann schon zu schneien und wir genossen eine zweistündige Fahrt über die verschneite Fahrbahn. Ende gut, alles gut.
Die Stadt Wien blieb uns in schöner Erinnerung, wenn uns aber im Frühling oder Herbst der Weg wieder vorbei an Wien führen wird, werden wir mit Freude für einen Tag bleiben. Natürlich mit dem Wohnmobil, so werden wir den Bauch wieder nicht draußen lassen.
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